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Expert Spotlight: M&A in der Schweiz auf Kurs für 2025 und 2026
05 Dezember 2025 (Zuletzt aktualisiert 11 Dezember 2025) | Blog
Expert Spotlight: M&A in der Schweiz auf Kurs für 2025 und 2026
Highlights:
- Nach einem schwachen ersten Halbjahr 2025 kehrt mit zunehmender Aktivität im PE- und Mid-Market-Segment der Optimismus zurück.
- Effiziente Auktionsprozesse dominieren Sektoren wie Software und KI, während Mid-Market-Transaktionen Verzögerungen erfahren.
- KI wird zunehmend eingesetzt, um repetitive Aufgaben zu vereinfachen, die Datenanalyse zu verbessern und die Prozesseffizienz zu steigern.
Das M&A-Jahr 2025 zeigt sich in der Schweiz durchwachsen – nach einem turbulenten Frühjahr und einem zögerlichen Sommer kehrt der Optimismus zurück. Bei dem Dealmakers Dialogues in Zürich tauschten sich Petra Hanselmann, Marco Superina, Olof Engelbrekts, Raymund Bareuther, Andreas Poellen und Markus Schiller über die aktuelle Marktstimmung, Herausforderungen und Chancen aus.
Marktvolumen und Deal-Dynamik
Olof Engelbrekts von der Bank of America beschreibt die Entwicklung des Jahres: „Nach einem verhaltenen ersten und zweiten Quartal sehen wir jetzt einen konstruktiven M&A-Markt – sowohl auf Käufer- als auch auf Verkäuferseite.“ Trotz bestehender geopolitischer Unsicherheiten zeigt sich der Schweizer M&A-Markt insgesamt widerstandsfähig.
Marco Superina von UBS betont die differenzierte Marktbeobachtung: Während große Unternehmen teilweise noch abwartend agieren, sind insbesondere Private-Equity-Deals und Transaktionen im Mid-Market wieder in Bewegung. „Wir sehen ein Revival im Private-Equity-Bereich, wie z. B. bei der Übernahme von Viewblocks durch Advent“, so Superina.
Zwei parallele M&A-Welten
Petra Hanselmann von Pestalozzi verdeutlicht die aktuelle Dynamik: „Wir haben im Moment zwei parallele M&A-Märkte. Auf der einen Seite effiziente Auktionen im Software- und KI-Bereich, auf der anderen Seite Mittelstandsdeals, die aufgrund von Bewertungsdifferenzen, aufwendigen Due-Diligence-Phasen und komplexen Verhandlungen länger dauern.“
Bewertungsfragen und emotionale Faktoren
Ein zentrales Thema bleibt die Bewertung von Unternehmen. Andreas Poellen von Saxenhammer erklärt: „Gerade bei familiengeführten Unternehmen spielt die emotionale Komponente eine große Rolle. Der gefühlte Wert ist oft ein entscheidender Faktor bei der Verhandlung.“ Dies gilt insbesondere für Nachfolgeregelungen, aber auch für größere strategische Verkäufe.
Einfluss geopolitischer Faktoren und Tarife
Globale Entwicklungen wie Wechselkursbewegungen, Handelskonflikte und Subventionsprogramme beeinflussen ebenfalls die Deal-Entscheidungen. Insbesondere die starke Position des Schweizer Frankens macht Transaktionen für ausländische Käufer teurer, während strategische Überlegungen zur Produktionsverlagerung zunehmend an Bedeutung gewinnen.
KI im M&A-Prozess
Beim Panel wurde auch der Einsatz von Künstlicher Intelligenz thematisiert. Raymund Bareuther von Everstride Partners betont: „M&A bleibt ein People-Business – Firmeneigentümer und Manager suchen den persönlichen Austausch. Viele Aufgaben entlang der M&A-Wertschöpfungskette, intern wie extern, können jedoch mit KI massiv beschleunigt werden – vor allem dann, wenn sie in automatisierten und vernetzten Lösungen gedacht wird und nicht nur als einzelnes Tool.“
Ziel des KI-Einsatzes ist es, repetitive operative Aufgaben zu reduzieren, Daten schnell und strukturiert auszuwerten und Prozessschritte besser vorzubereiten. So gewinnen Berater Zeit für das, was wirklich zählt: strategische Entscheidungen, überzeugende Storylines und den Aufbau belastbarer Kundenbeziehungen.
Ausblick auf 2026
Trotz eines insgesamt durchwachsenen Jahres blicken die Experten zuversichtlich auf 2026. Dry Powder auf Rekordniveau, eine robuste Nachfrage nach Schweizer Assets und zunehmende Investitionsbereitschaft von Private-Equity-Häusern lassen auf eine Wiederbelebung der M&A-Aktivität hoffen. Gleichzeitig bleiben Due-Diligence-Intensität, geopolitische Unsicherheiten und Bewertungsfragen relevante Herausforderungen.
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