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Market Spotlight: Der deutsche M&A-Markt zeigt sich im Q3 robust

18 November 2025 (Zuletzt aktualisiert 20 November 2025) | Blog

Market Spotlight: Der deutsche M&A-Markt zeigt sich im Q3 robust

Highlights:

  • Robuste M&A-Performance trotz wirtschaftlicher Unsicherheit: Weniger Deals, aber deutlich höheres Gesamtvolumen im Q3 2025.
  • Fokus auf strategische und regulierte Branchen: Energie, Pharma und digitale Infrastruktur prägen die größten Transaktionen.
  • Starkes internationales Interesse: Besonders US-Investoren setzen auf hochwertige, langfristig stabile Assets in Deutschland.

Deutschland steht im dritten Quartal 2025 im Spannungsfeld zwischen wirtschaftlicher Unsicherheit und einem bemerkenswert starken Dealvolumen. Während die Konjunktur schwächelt, zeigt sich der M&A-Markt erstaunlich robust – vor allem für große, strategische Transaktionen.

Der Blick auf das große Ganze

Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist angespannt. Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für 2025 auf gerade einmal 0,2 Prozent gesenkt. Exportaufträge brechen ein, Investitionen werden verschoben, und die Arbeitslosigkeit steigt auf über drei Millionen – ein Wert, der seit mehr als zehn Jahren nicht erreicht wurde. Hinzu kommen politische Unsicherheiten und eine fragile globale Nachfrage. Dennoch bleibt der M&A-Markt aktiv. Warum? Weil Investoren gezielt nach hochwertigen Assets suchen, die stabile Cashflows und langfristige Sicherheit bieten.

Dealmaking in DACH

Im dritten Quartal wurden in DACH 551 Transaktionen angekündigt – ein Rückgang um 17 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Gleichzeitig stieg das aggregierte Dealvolumen um beeindruckende 66 Prozent auf 59 Milliarden Euro. Dieses Muster – weniger Deals, aber höhere Volumen – unterstreicht die Konzentration auf Qualität und strategische Assets.

Besonders auffällig ist die Entwicklung in kapitalintensiven Branchen. Energie, Pharma und digitale Infrastruktur dominieren die Liste der größten Transaktionen. Während das Dealvolumen in klassischen Sektoren wie Industrie und Business Services leicht zurückging, explodierten die Werte in Bereichen wie Energie, Rohstoffe und Versorgung (13,7 Mrd. Euro) sowie Pharma, Medizin und Biotech (8,8 Mrd. Euro). Auch der Technologiesektor bleibt stark gefragt: TMT verzeichnete 144 Deals mit einem Gesamtwert von über sechs Milliarden Euro.

Internationale Investoren setzen auf Deutschland

Die Schlagzeilen gehören den großen Namen und den großen Summen. Ein internationales Konsortium investierte 9,5 Milliarden Euro in den deutschen Stromnetzbetreiber Tennet TSO GmbH – ein klares Signal für die Energiewende. Im Pharmasektor sicherte sich CapVest eine Mehrheitsbeteiligung an Stada Arzneimittel AG für 7 Milliarden Euro, während die Übernahme von Techem GmbH für 6,7 Milliarden Euro die Bedeutung von Energieeffizienzlösungen unterstreicht. Und mit dem Einstieg von JD.com bei Ceconomy AG für 4,1 Milliarden Euro zeigt sich, dass auch der Einzelhandel für internationale Investoren attraktiv bleibt.

US-Investoren bleiben die treibende Kraft hinter den größten Transaktionen. Mit nur 53 Deals, aber einem Gesamtwert von 16,4 Milliarden Euro, zeigt sich die klare Fokussierung auf strategische Assets. Deutsche Käufer dominieren zwar nach der Anzahl (238 Deals), konzentrieren sich jedoch auf den Mid-Market mit insgesamt rund 6 Milliarden Euro Investitionssumme. Schweizer und niederländische Investoren spielen ebenfalls eine wichtige Rolle, insbesondere bei Infrastruktur- und Industrieprojekten.

Was bedeutet das für den Markt?

Die Botschaft ist eindeutig: Deutschland bleibt trotz schwacher Konjunktur ein attraktiver M&A-Markt. Investoren setzen auf regulierte Branchen, Energieinfrastruktur und Gesundheitsplattformen – Bereiche, die stabile Erträge und langfristige Sicherheit bieten. Gleichzeitig wächst die Bedeutung von digitalen Geschäftsmodellen und Energieeffizienzlösungen, die den Wandel zu einer nachhaltigen Wirtschaft beschleunigen.

Für Private-Equity-Firmen bedeutet das: Der Fokus liegt auf Plattforminvestments und Buy-and-Build-Strategien in fragmentierten Märkten. Für strategische Käufer gilt: Carve-outs und Restrukturierungen bieten Chancen, sich zukunftsfähig aufzustellen.

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